In den vorigen Blogbeiträgen haben wir uns u.a. mit den umweltschädlichen Aspekten der Palmölherstellung und der Textilproduktion auseinandergesetzt. Doch auch so kann Umweltverschmutzung aussehen: Das Versenden von E-Mails, die Google-Suche oder das Streamen von Videos verursachen Treibhausgase! Dahinter steckt der enorm hohe Energieverbrauch der Rechenzentren, die rund um die Uhr laufen und dadurch CO2 frei setzen. Weltweit sind Milliarden permanent laufende Server in großen Rechenzentren in Betrieb. Die Server müssen wegen der Wärmeentwicklung nicht nur gekühlt werden, sondern sie verbrauchen auch viel Strom bei jeder Internetaktivität.
Leider machen sich nur die Wenigsten Gedanken über den CO2 Ausstoß des Internets, wenn es ums allgegenwärtige Thema Klimaschutz geht. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns die Auswirkungen unseres Nutzerverhaltens bewusst machen und aktiv handeln.
Die Fakten stützen sich auf eine Studie von Experten des Berliner Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit. Das Thema wurde bereits in einem ZDF-Beitrag im November 2019 behandelt. Hier kommt ihr zum Artikel.
Auch du als InternetnutzerIn kannst selbst dazu beitragen, Energie und damit Treibhausgase zu reduzieren, indem du ein paar nützliche Tipps befolgst.
Steffen Holzmann, IT-Experte bei der Deutschen Umwelthilfe, rät zum Löschen alter E-Mails und zur Abmeldung von nicht benötigten Newslettern. Fotos und Videos sollten statt in der Cloud, auf CDs, DVDs oder externen Festplatten gespeichert werden. Denn das braucht wenig oder keine Energie, wenn kein Zugriff auf die Dateien erfolgt.
Ein weiteres Mittel ist die sogenannte Daten-Deduplizierung. Holzmann beschreibt in einem Beispiel wie durch die Duplizierung von kleinen Daten, wie etwa einem Bild (ca. 5 MB) vom Betriebsausflug auf einmal bis zu 1 GB an Daten anfallen können. Denn das Bild würde in diversen Postfächern von etlichen Kollegen gespeichert und weitergeleitet, per WhatsApp geteilt und hinterher noch in der Cloud synchronisiert. So müssen die Daten auf verschiedenen Serversystemen bereitgehalten werden. Es wäre also wesentlich energiefreundlicher, wenn wir unsere Daten nicht an so vielen Stellen streuen würden.
Jeder, der eine Website betreibt, hat die Wahl zwischen konventionellen Hostern und solchen, die mit Ökostrom arbeiten. Viele Hoster steigen inzwischen auf umweltfreundliches Grünes Hosting um. Zudem wird von diesen auch Grüner Webspace mit angeboten. Sie beziehen die umweltfreundliche Energie hauptsächlich aus Energiequellen wie Solaranlagen, Wasser- und Windkraft.
Einer der Anbieter für grünes Hosting ist BIOHOST. Dieser Hoster wurde 2006 von Lars-Helge Wilbrandt gegründet und ist der Pionier im nachhaltigen Webhosting. Was nachhaltiges Webhosting für BIOHOST wirklich ausmacht, könnt ihr hier nachlesen.
Wie wir gesehen haben, verbraucht das Internet ungeheuer viel Energie, sowohl auf Seiten der Nutzer als auch auf Seiten der Webserver. Daher ist es sinnvoll, wenn mehr Dienstanbieter und auch Blogger auf grünes Webhosting setzen und Webhoster ihrerseits zu Ökostrom wechseln. Das würde die CO2-Emissionen um einiges senken.
Die minimalistische Website Susty WP von Jack Lenox soll als Leitfaden für eine nachhaltigere Gestaltung von WordPress-Websites dienen. Als praktisches Beispiel soll sie demonstrieren, wie wir unsere Websites optimieren und ihren CO2-Fußabdruck verringern können. Die Homepage von Susty WP ist nur 6,3 KB groß.
Susty WP versucht zu vermitteln, wie überfüllt die Websites in den letzten zehn Jahren geworden sind und dass dies auch negative Folgen für die Umwelt hat. Zum Beispiel solle man auf (YouTube-)Videos nur verlinken anstatt sie auf der Website einzubetten. Solche Einbettungen beanspruchen nämlich mindestens 1 MB, bevor der User überhaupt darauf geklickt hat. Schaut euch die Website selbst einmal an!
Mit Ecograder kannst du Websites auf deren Seitengeschwindigkeit und Nachhaltigkeit untersuchen. Geh einfach auf https://ecograder.com/ und gib die URL der Website ein.
Außerdem kannst du mit dem Website Carbon Calculator den CO2 Ausstoß deiner Website anhand der übermittelten Datenmenge, Energiequelle des Rechenzentrums und den monatlichen Besuchern ausmessen lassen. Auch hier musst du nur die URL der Website eingeben. Probier es doch mal aus!
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