Heutzutage wird Umweltverträglichkeit in der Textilindustrie zwar viel diskutiert, aber trotzdem verursacht die Textilbranche einen viel zu großen ökologischen Fußabdruck. Mit jährlich 1,7 Milliarden Tonnen CO2 ist sie der zweitgrößte Umweltverschmutzer auf der Welt und trägt signifikant zu den globalen Treibhausemissionen bei. Die Modeindustrie als Teil der Textilbranche ist allein für 5% der CO2 Emissionen zuständig. Sie entstehen bei der Gewinnung von Plastikfasern, der Weiterverarbeitung und den langen Transportwegen.
Doch das ausgestoßene CO2 bei der Produktion von Kleidung ist nur ein Teil der schädlichen Folgen. Ein weiterer Aspekt ist Mikroplastik. Plastikfasern wie Polyester, Nylon und Acryl werden in der Modeindustrie häufig verwendet. Der Nachteil: Beim Waschen der Kleidung gelangt Mikroplastik ins Wasser, ins Meer und auch in unseren Körper über die Nahrungsaufnahme. Außerdem verbraucht Baumwolle, einer der beliebtesten Rohstoffe, schon beim Anbau riese Mengen Wasser. In Zentralasien hat der hohe Wasserverbrauch der ansässigen Textilindustrie u.a. zum Austrocknen des Aralsees geführt.
Wir bekommen von der Modeindustrie ständig das Gefühl vermittelt, dass wir regelmäßig neue und trendige Kleidung brauchen. Der Fast Fashion-Trend geht nicht nur zulasten der Umwelt, sondern auch der Gesundheit der Menschen, die in den Anbau- und Verarbeitungsländern der Textilbranche leben.
Mehr als 90% unserer Kleidung stammen aus Asien, insbesondere aus China, Bangladesch oder Indien. Dort verursachen sie gewaltige Umweltschäden. Über zwei Drittel der chinesischen Flüsse und Seen gelten als verschmutzt. Die Giftstoffe aus den Fabriken werden oft ungeklärt in die Gewässer abgeleitet und tauchen später im Trinkwasser und Essen auf. Diese Schadstoffe schädigen die Gesundheit von den Tieren und den Menschen in der Region!
Die Menschen leiden nicht nur unter der Zerstörung ihrer direkten Umwelt, sondern arbeiten unter gefährlichen Bedingungen für einen minimalen Lohn – Kinderarbeit und sklavenähnliche Verhältnisse sind keine Seltenheit in der Textilbranche.
Greenpeace hat mit ihrer Detox-Kampagne seit 2011 schon viel erreicht. Nach dem Motto „Entgiftet unsere Kleidung“ und „Wir haben genug!“ unterstützen weltweit Millionen Menschen die Kampagne. Sie wollen die Produktion und auch den übermäßigen Konsum verändern. Viele globale Modemarken von H&M über Adidas bis hin zu Aldi haben sich daher verpflichtet ihre gesamte Produktion bis zum Jahr 2020 von umwelt- und gesundheitsgefährlichen Chemikalien zu entgiften.
Auch der WWF setzt sich auf verschiedenen Ebenen für eine umweltgerechtere Textilindustrie ein. Zum Beispiel sensibilisiert die Naturschutzorganisation Konsumentinnen und Konsumenten und erhöht den Druck auf die Textilbranche mit Öffentlichkeitsarbeit. Zudem arbeitet sie mit Unternehmen zusammen, um die Umwelteinflüsse zu minimieren.
Der WWF hat verschiedene Textilmarken auf ihr ökologisches Engagement analysiert, mit erschreckendem Ergebnis: Nur wenige Unternehmen setzen Maßnahmen um, um ihren Einfluss auf den Klimawandel und die Wasserverschmutzung zu vermindern. Die Resultate des WWF-Ratings könnt ihr hier nachlesen.
Doch der Bekleidungsbedarf wird weiter steigen und sich beinahe verdoppeln, von 62 Millionen Tonnen (2015) auf 102 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2030. Dieser Anstieg wird parallel weitere Umweltbelastungen und Risiken schaffen. Von daher ist in der Bekleidungs- und Textilindustrie eine radikale Transformation notwendig, damit die Umwelt geschützt werden kann.
Die Fakten stammen aus dem Textiles Economy Report. Für detaillierte Informationen kannst du dir den Report hier durchlesen!
Auch wir als Konsumenten können unseren Teil zu einer umweltgerechteren Textilindustrie beitragen, indem wir unseren Verbrauch von Kleidern reduzieren und Wege finden, Kleidung zu teilen, zu tauschen oder zu recyceln. Wir kaufen im Durchschnitt 20kg Kleidung pro Jahr! Pro Kopf hängen rund 95 Kleidungsstücke in Deutschlands Schränken und jedes fünfte davon tragen wir fast nie. Dann scheint da doch was nicht zu passen?! Genau, wir müssen unser Kaufverhalten mal überdenken und aktiv ändern. Dafür hier ein paar Tipps:
Wir sollten….
Ökologisch und fair produzierte Mode ist zwar i.d.R. teurer als die durchschnittliche Massenware, aber wenn man insgesamt weniger kauft und auch mal zu einem gebrauchten Teil greift, kann man mögliche Mehrausgaben ausgleichen. Außerdem kannst du deinen eigenen persönlichen ökologischen Fußabdruck berechnen lassen, um herauszufinden welchen Beitrag du für eine ökologischere Welt leisten kannst. Individuelle Tipps zur Inspiration bekommst du auch. Hier kommst du zum Footprint-Rechner.
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